Auersberg - Marathon

Vorbereitung

Die Vorbereitung bestand eigentlich nur aus einem leichten Training, denn die große Tour Neresheim - Plauen lag noch nicht einmal zehn Tage zurück. Obwohl es noch trocken war, als ich mich mit meinem Freund Andreas N. traf, schienen sich Adad, Baal, Dagda und all die anderen Wettermacher des Alphabets (bis hin zu Indra und dem Hammerschwinger Thor) an diesem Tag gegen uns verschworen zu haben. Je näher wir Sosa kamen, um so regnerischer und kälter wurde es. Als wir dort eintrafen - wie nicht anders zu erwarten - goss es wie aus Eimern.

Start

Sehr locker, fast schon entspannt, ging es los; hinter einem Auto her und noch dazu bergab. Aber bald sollte sich das Bild ändern, denn schon der erste Anstieg war gewaltig (Richtung Erlabrunn). Dennoch begann ich (Kraft meiner Wassersuppe ;o} ), einen Teilnehmer nach dem anderen zu überholen. Endlich war die Anhöhe erklommen und gab den Blick frei. - Auf eine noch größere Steigung! Fassungslos schaute ich auf die vor uns liegende Strecke. Gebrochen, der Elan, hinüber die Kondition. Nun war es an den Fahrern, die zurückgelassen geglaubt hatte, wieder an mir vorbei zu ziehen. Ehe ich es mir versah, war ich ganz am Ende des Fahrerfeldes gelandet.

Die Strecke

Die Route war äußerst anspruchsvoll: 1500 Höhenmeter auf 105km. Mir kam es vor, als sei ich die ganze Zeit über nur bergauf gefahren. Von Erlabrunn aus ging es über Johanngeorgenstadt (ein sehr kräftiger Anstieg), durch Wildenthal und via Carlsfelder Höhen und Morgenröthe-Rautenkranz nach Jägersgrün, wo eine Verpflegungspause eingelegt wurde.

Frisch gestärkt stellten wir uns den nächsten Anfoderungen. Die Strecke führte über Hammerbrücke, Muldenberg, Klingenthal und Mühlleithen, wo auch die Zwischenzeit genommen wurde. Anschließend setzten wir die Fahrt via Tannenbergsthal und Jägersgrün fort. Eine weitere Verpflegungspause bereitete uns auf den letzten Abschnitt vor, der uns über Eibenstock und Blauenthal wieder nach Sosa führte. Am hinderlichsten war das feuchtkalte Wetter. Kaum erreichte man eine Abfahrt kühlten im eisigen Regen die Muskeln sofort aus und fühlten sich beim nächsten Anstieg wie altes, traniges Fett an.

Am Ziel

Zum Ende des Marathons hatten sich die Streckenplaner noch ein besonderes Schmankerl einfallen lassen, denn das Ziel lag auf einem Berg. So hatten die Zuschauer das Vergnügen, einen(und damit meine ich zuerst einmal mich ;o} ) mit letzter Kraft die Steigung hinauf „kriechen“ zu sehen. Pünktlich zum Ende der Wettfahrt hörte natürlich auch der Regen auf. Aber das hatte für mich keine Bedeutung. Die Strapaze war beendet und ich schlüpfte in trockene Kleidung.

Und meine Zeit? Nun, die betrug knapp eine Stunde(nein, wirklich!) …mehr, als die des Besten, der die Strecke in reichlich 3 Stunden hinter sich gebracht hatte. Hut ab, vor seiner Leistung.

Insgesamt war die Teilnahme am Auersberg - Marathon 2004 für mich nicht übermäßig erfolgreich, aber (im Rückblick) ein schönes Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Ein paar Bilder

auersbg-2004_1.jpgRegen, Spritzwasser und Matsch hatten natürlich auch die Fahrräder ziemlich mitgenommen. Bevor sie also wieder auf das Autodach geschnallt werden konnten, bekamen sie eine reinigende Dusche.
Start- und Endstation Sosa. Auf dem Parkplatz sieht man, dass die Regenspuren bereits wieder fast komplett verschwunden waren.
(Das Wasser war nämlich inzwischen in unseren Klamotten ;o) ).
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auersbg-2004_3.jpgNach der Siegerehrung machten wir uns gleich auf die Heimreise. Nun schaute auch die Sonne, die scheinbar den ganzen Tag hinter der dichten Wolkendecke verschlafen hatte, wieder ab und an durch die Ritzen, die sich zwischen den Wolken auftaten.