Schon lange stand bei den Wertinger Rennradlern die spektakuläre vier Pässe-Tour in Tirol auf der „To-do-Liste“. Immer wieder waren die Rahmenbedingungen nicht stimmig. Entweder waren die Wettervorhersagen zu schlecht oder es stand kein Begleitfahrzeug zur Verfügung oder einer der Teilnehmer hatte keine Zeit. Am vergangen Sonntag waren die Voraussetzungen genau richtig. Josef Steinheber hatte das ganze Drumherum für dieses Wochenende vorbereitet.
Hans-Peter Bernklau, Peter Deißer, Michael Jandl und Josef Steinheber fuhren am frühen Sonntagmorgen mit dem Pkw bis nach Innsbruck.
Direkt an der Auffahrt zum Brennerpass (1374 m) ging die Rennradtour morgens um 6 Uhr los. Der Anstieg über die alte Brennerstraße war nicht allzu steil und konnte von den Wertinger Radlern im flotten Tempo überwunden werden. Dafür war die folgende Abfahrt nach Sterzing unangenehm kalt. Die Temperatur lag zu dieser Zeit nur knapp über null Grad. Von Sterzing führte die Tour über den 2094 m hohen Jaufenpass hinüber nach St. Leonhard im Passeier Tal.
Obwohl mittlerweile zwei von vier Pässen überwunden, war das noch nicht einmal die Hälfte der Strecke und die schwierigsten Passagen standen den RSW-Rennradlern erst noch bevor.
Am Ortsausgang von St. Leonhard ging es gleich hinauf auf das 2509 m hohe Timmelsjoch. Die Strecke hoch zum Joch war für die Wertinger Rennradler eine erste schwere Prüfung. Zwischen dem Ortsschild und dem Joch lagen 30 Kilometer und heftige 1800 Höhenmeter. Trotz dieser beinharten Strecke waren die letzten 1000 hm sehr beeindruckend. Sie führt in engen Serpentinen und steilen Rampen direkt am Hang hoch und gewähren einen unvergesslichen Blick über die Alpen.
Endlich oben angekommen, war die „selbstauferlegte“ Quälerei noch nicht zu Ende. Es ging auf der anderen Seite gleich wieder hinunter durch Sölden bis nach Ötz. Dort ist die Auffahrt zum Kühtai. Allerdings war diese Auffahrt durch einen Bergrutsch gesperrt und die Wertinger Truppe musste die Umleitung über den sehr steilen Haimingerberg zum Ochsengarten und von dort hinauf zum Kühtai nehmen. Dieser sehr steile Anstieg machte den mittlerweile schweren Beinen schon sehr zu schaffen und der Gedanke des Aufgebens war hier ständiger Begleiter.
Kurz hinter der Ortschaft Ochsengarten war noch eine letzte steile Rampe mit 13% Steigung auf rund 800 m zu nehmen. Dann in Kühtai auf 2020 m angekommen, war das Ziel eigentlich erreicht. Von der Ziellinie trennte jetzt nur noch die rasante Abfahrt durch das Sellrain bis nach Innsbruck.
Die Wertinger Rennradler fuhren an diesem Tag eine Strecke von 230 Kilometer mit 5.600 Höhenmetern in knapp über 11 Stunden. Wie sagte einer der Rennradler im Ziel so treffend: Die persönlichen Schmerzen halten sich überraschenderweise in Grenzen. Es war eine tolle Tour, die wir irgendwann wiederholen müssen. Mal sehen!